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Positives „positives Denken“
Nein, das ist kein Schreibfehler im Titel. Ich meine das ernst. Kann positives Denken auch negativ sein? Meiner Meinung nach schon, aber mach dir nach der Lektüre deine eigenen Gedanken dazu.
Nach dem Aufstehen heute Morgen hatte ich wie üblich einen langen Spaziergang mit meiner Hündin vor mir. Ein erster Blick nach draussen verhiess nichts Gutes. Es goss wie aus Kübeln und die Aussicht auf durchnässte Wiesen und schlammige Böden steigerte meine Laune nicht wirklich. Also Ohren anlegen und durch. Regenhosen und Regenjacke anziehen und den Regenhut aufgesetzt. Los gings nach draussen. Eher missmutig und trübe Gedanken schiebend liefen wir los. Und ehe ich‘s mich versah, befand ich mit meinem Gedanken mitten im Thema.
Wie kann ich mir die aktuelle Situation in ein schöneres, positiveres Bild rücken. Frei nach dem Motto, wir arbeiten mit dem, was wir haben, fasste ich mal zusammen. Ich habe Nässe und ich habe Schlamm und Schmutz. Finde ich etwas Positives, Bei meinen Reisen in die USA fielen mir immer wieder die gelben Schilder mit der Aufschrift „Slippery when wet“ auf und ich fand sie amüsant, weil auf diesen Gedanken wäre ich selbst selbstverständlich nie gekommen! Dieser Gedanke zauberte mir ein Lächeln auf mein Gesicht. Mit dem Lächeln im Gesicht war die Situation auf einmal sehr viel erträglicher.
Kritik und/oder Provokation
Wie oft gerät man in die Situation, dass man sich in einer Diskussion oder allgemeiner Situation (Fahrt mit der Bahn, Einkaufszentrum und ähnlichem) in einem unschönen Wortwechsel mit einer Person wiederfindet. Im Berufsleben und in einer Partnerschaft kann das das Konzentrationsvermögen sacken lassen und der Tag ist gelaufen und das will keiner.
Solche Situationen sind immer unangenehm und belasten eine Person, je nach Persönlichkeit, unter Umständen über längere Zeit.
Es lohnt sich, sich vorhergehend auf solche Situationen, respektive die Reaktion darauf vorzubereiten. Ich versuche meinerseits, Impulshandlungen zu vermeiden. Impulshandlungen sind unkontrolliert und der Ausgang der Situation ist ungewiss. Ich habe mich darauf trainiert, mich in einen Zustand zu versetzen, die Konzentration für einen Moment von meiner Person weg zu nehmen und die Situation von aussen zu betrachten, also quasi die Stopptaste zu drücken. Nun gilt es in kurzer Zeit verschiedenste Entscheidungen zu treffen:
Ist die Kritik berechtigt und ich mache tatsächlich etwas nicht richtig? Ich kann mich nun entschuldigen, die Situation selbstbestimmt und selbstverantwortlich beheben und die Punkte, die ich als wichtig und korrekterweise beanstandet befunden habe korrigieren.
Die zweite Option ist, die Kritik zu ignorieren und mich auf eine Konfrontation einstellen, was mein Leben aber definitiv etwas unangenehmer werden lässt, also keine gute Idee!
Die Kritik kann nach verschiedenen Kriterien beurteilt werden, da eine Kritik nicht automatisch als unumstössliche Wahrheit zu werten ist. Die Kritik spiegelt die Wirklichkeit meines Kritikers wieder, nicht die meine. Ich zerlege die Kritik nach folgenden vier Fragen (die 4 Botschaften des Kommunikationsquadrates):
Viele Menschen, auch ich, neigen dazu, zu viel nachzudenken und zu planen. Bei mir ist es das Resultat meiner beruflichen Laufbahn. Jedes Projekt bedingt eine vorausgehende Planung. Da ist so weit nichts falsch daran. Die Frage die ich mir irgendwann stellen musste, muss man aus jedem Vorhaben ein Projekt machen. Ich musste durch diverse Erlebnisse feststellen, das muss und soll man nicht! Es ist schon klar, dass es einfacher ist, etwas auf die To do Liste zu schreiben, als es gleich zu erledigen. Man kennt diesen Effekt auch unter dem Begriff „Aufschieberitis“.
Zu diesem Beitrag wurde ich durch dutzende Telefonate mit einem meiner besten Freunde inspiriert. Seit Monaten ist einer der Standardsätze bei jedem Telefonat die Bemerkung, dass er unbedingt sein Büro aufräumen müsste, das mittlerweile zu einem Lager verkommen ist. Jedes Mal ist es ein anderer Ansatzpunkt, mit welchem er anfangen möchte.
Mit wem umgibst du dich, respektive gibst du dich ab? Diese Frage ist, wie ich feststellte sehr relevant. Auch hier wieder der Hinweis, dass eine Selbstreflexion zu diesem Thema sehr nützlich sein kann. Mache dir ein Bild über dein Umfeld, in dem du dich bewegst und beurteile dann, ob das dem Umfeld entspricht, in dem du dich bewegen möchtest, dass dir dabei hilft, dort hinzukommen, wo du eigentlich sein möchtest. Überlege dir, ob vielleicht die eine oder andere Korrektur angebracht sein könnte.
Einige Umfelder sind gegeben. Familie zum Beispiel, diese kann man sich nicht aussuchen, man ist durch die eigene Geburt in diese automatisch ein Teil davon. Auch die berufliche Ausrichtung spielt eine massgebliche Rolle. Bin ich ein IT-Nerd, wird auch ein relevanter Anteil meiner Freunde aus solchen bestehen, da die Interessen gleich gelagert sind. Dies ist alles ok.
Jeder von uns kennt den Stress in seinen verschiedensten Formen. Generell ist es so, dass man ein gewisses Mass an Stress benötigt, um zu wachsen und leistungsfähig zu sein. Ist kein Druck da, wieso sollte ich dann performen? Der Stress kann also positiv sein! Verliere ich aber die Kontrolle über den Druck der auf mich ausgeübt wird, kippt es schnell ins Negative und schadet meiner physischen und psychischen Gesundheit.
Das nachfolgende Bild ist klassisch in der Psychologie und veranschaulicht Stress/Druck mit seinen Konsequenzen:

Definieren wir als erstes einmal den Begriff Komfortzone an sich. Das ist eigentlich der Bereich, das System oder das Umfeld, in dem wir uns befinden und das funktioniert und vor Allem, uns keine Probleme bereitet.
In meinem Beruf, der Informatik, gibt es diverse Kernaussagen zu diesem Bereich. Z. Bsp. „Never touch a running system“ (verändere nichts an einem System das läuft» oder «Never change a winning team» (eine Teamzusammensetzung, die sich bewährt hat sollte nicht verändert werden). Diese Prinzipien sollen verhindern, dass der laufende, bewährte Prozess gestört wird und Probleme macht oder schwierig wird. Die Kehrseite der Medaille ist aber auch, dass dieses System, dieser Prozess oder dieses Team mit diesem Prinzip unbeweglich bleibt und sich nicht grundlegend verbessern kann. Man befindet sich also in der Komfortzone, wo möglichst keine Fehler passieren und alles seinen gewohnten Gang geht. Faktisch bedeutet dies nun aber auch einen Stillstand in der Entwicklung.
Eigentlich ist jemand, der sich in der Komfortzone bewegt jemand, der Angst hat Fehler zu machen und sich lieber in die gewohnte Umgebung, die ja funktioniert, zurückzieht.
Ich hatte als Wirtschaftsinformatiker, der die Aufgabe hatte, neue Systeme einzuführen, alte Systeme abzulösen und Prozesse zu verändern jeweils mit Widerstand zu kämpfen. Der Mensch an sich hat einen inneren Widerstand dagegen, etwas, das ja schon 20 Jahre gut funktioniert hat, an das er sich gewöhnt ist und das er kennt, zu verändern. Was will jetzt der, der mit seinen neuen Ideen meine heile Welt zu stören versucht. Es war bei jedem neuen Projekt immer und immer wieder dasselbe Thema. Ich musste mich nicht nur darum kümmern, das neue Projekt/die neuen Prozesse erfolgreich zu entwickeln und zu implementieren, sondern musste mich auch um den unweigerlichen Widerstand kümmern, der mir jedes Mal entgegenschlug. Ich war jeweils der grosse Störfaktor in der jeweiligen Komfortzone, per se also der Mensch, der Ärger macht.
Ein Mensch muss sich aber auch bewusst sein, dass Leben an sich Veränderung bedeutet. Ohne Veränderung keine Veränderung, also Stillstand. Würde man sich also nur noch in diesen Komfortzonen bewegen, hätten wir heute noch keine Industrien, Autos, Medikamente, alternative Energien oder gar künstliche Intelligenz. Wir würden heute noch in Höhlen wohnen, jagen und Beeren sammeln.